Freitag, Juni 10, 2005

Manos, the Hand of Trash

Gestern war wieder einer dieser Tage an denen wirklich garnix geht (einer von vielen). Der Tag wollte einfach nicht vorbei gehen und die Langeweile macht sich schon negativ in der Magengegend bemerkbar - ein Ende war nicht in Sicht.

Gegen ca. 19 Uhr (der Höhepunkt meines Langeweilegefühls wurde erreicht) war das verlangen nach einer guten Zeitüberbrückungsmaßnahme so groß, dass ich verzweifelt in meiner Filmsammlung nach etwas suchte. Ich wurde fündig (wie sich später rausstellte, hätte ich mich doch besser weiter langweilen sollen und einen neuen Langeweile Weltrekord aufstellen).

Da lag er also vor mir. Ich hatte schon viel über diesen Film gelesen und gehört. Mythen und Legenden, was alles beim und nach dem Dreh dieses Films passiert sein soll. Für die, die überhaupt nicht wissen wovon ich eigentlich rede... es geht in diesem Text um einen Film der mein Leben verändert hat (und das schaffen nicht viele). Diese Bilder des Trashes, der Hölle jedes Filmkritikers, sie haben sich tief in mein Gedächtnis gebohrt und die Qual scheint kein Ende zu nehmen.

Ich spreche vom schlechtesten Film aller Zeiten, ich spreche von 'Manos' The Hand of Fate. Jaja, was ihr jetzt sagen wollt kommt dem hier ungefähr gleich: "Jaaaa, der übertreibt doch ey", "das sagt der doch bei jedem 3. Film". Ihr könntet recht haben, aber diesmal bin ich mir wirklich sicher, dass ich Recht habe und jeder der nur 5 Minuten dieses Films gesehen hat wird sich meiner Meinung unweigerlich anschließen.

Egal ob ihr 0 Ahnung von Filmen habt oder schon alles gesehen habt. Gegen diesen Titans des Grauens kommt kein Film an. Egal ob es Daniel Kübelbock oder andere American Idol Stars versuchen, ob die Maske 2 oder Piranjas 2, alle sind sie im Vergleich zur Nummer 1 NUR unfreiwillig Komisch.

Ich fasse jetzt einmal für euch die Fakten über die Dinge die rund um den Film geschehen sind zusammen:

- Der Film entstand durch eine Wette zwischen einem sich in der durchreise befindenden Drehbuchautor und einem Farmer. Die beiden wettenden ob der Drehbuchautor es schaffen würde mit weniger als 1000 Dollar einen Film zu drehen, der es ins Kino schafft. Jetzt konnte 'Manos' keiner mehr aufhalten.

- Der Drehbuchautor schnappte sich also circa ein duzent Leute die gerade in der Nähe waren. Keiner von denen hatte jemals in einem Film mitgespielt oder hatte jemals auch nur einen Gedanken daran verschwendet.

- Kurz nach dem Film begannen 4!!! der anwesenden Personen Selbstmord. Keine Schlechte Quolte für ein knappes Duzent Leute die am Dreh beteiligt waren.

- Die Hauptdarstellerin brach sich absichtlich vor dem Dreh ein Bein. Ihre Rolle wurde kurzerhand umgeschrieben. Auch sie begann Selbstmord.

Jeder Menge komischer Zufälle und über den Film an sich habe ich nichtmal ein Wort verloren. Eigentlich gibt es auch nicht wirklich viel zu erzählen, man muss es einfach gesehen haben. Die Qual für jedes Augenlicht ist unbeschreiblich, dass heist nicht das der Ton besser ist. Allein von der Musik könnte man Epileptische Anfälle bekommen.


Die Story ist schnell erzählt. Ein Ehepaar fährt zusammen mit deren Tochter durch die Gegend. Sie verfahren sich und kommen irgendwo in der Pampa zu einem Haus. Torgo der Gehilfe des Meisters (Manos) bietet ihnen an dort zu übernachten.

Auf den Ersten Blick nicht mehr als ein durchschnittlicher Horrorstreifen. Allerdings mit dem Unterschied, dass hier alles falsch gemacht wurde. Selbst den Versuch auch nur einen ähnlich schlechten Film zu machen würde gnadenlos scheitern. Ob nun das schauspielerische Versagen von allen Beteiligten, die grauenvolle Kameraführung, die Ohrenbeteubende Musik, die Sinnfreien Dialoge, die Sinnlose Story oder die unzähligen Filmfehler in jeder Kameraeinstellung, es stimmt einfach alles. Natürlich nur wenn man es sich zum Ziel gemacht hat, den schlechtesten Film aller Zeiten zu drehen.

P. S. Die Wette gewann übrigens Hal Warren (der Drehbuchautor). Der Film startete in knapp 20 Kinos in der nähe von El Paso.